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„il Velo dei Movimenti“ - “Die Segel der Bewegungen”, Genua 1999 Von den beiden Kuratoren der Ausstellung: die der Stadt Genua und des Goetheinstituts war das Thema mit: „Schiff, Meer, Hafen“ grob vorgegeben. Da ich als Seemann Genua öfter angelaufen hatte, war der biografische Bezug sofort gegeben. Es kam mir aber auf eine zweite Bedeutungsebene an: die Verbindung „Berlin-Genua“ – was diese beiden Städte, sowohl in ihrer Konkretheit wie Symbolik mit einander verband. Der Kontext, auf den ich es abgesehen hatte, war historisch und reichte in die Nazizeit. Adolf Eichmann hatte in seinem Berliner Büro in der Kurfürstenstraße den Madagaskar-Plan zur Deportation der Juden nach Madagaskar via Genua entwickelt. Und nach Kriegsende setzte er sich wie viele andere Kriegsverbrecher via Genua nach Südamerika ab. Das künstlerische Produkt aus diesen historischen, persönlichen wie zeitgeschichtlichen Verbindungen waren die „Wrackbilder“ und „Das Floß“. Darin verarbeitete ich noch andere historische Ereignisse, die mit Zerstörung und Untergang zu tun haben und die auch in der Kunst ihren Niederschlag gefunden hatten: z.B. „Das Floß der Medusa“ - daher der Titel meiner Arbeit. Das Reizvolle dieses Projekts bestand darin noch darin, dass zwei andere Künstler daran teilnahmen und wir uns konzeptionell aufeinander bezogen: der Berliner Bildhauer Robert Schmidt-Matt und der Genueser Maler Lorenzo Massobrio. Lorenzo Massobrio stellte in seinen Bildern die Konfrontation von Wasser und Land dar. Robert Schmidt-Matt meißelt aus einzelnen Steinblöcken bewegliche, in ihren Teilen aber verbundene Skulpturen: Kette, Scharnier, Signal. Steuerten die Wracks meiner Bilder der Auflösung, Sedimentierung zu, setzen die Skulpturen den Stein – wieder neu – in Bewegung.
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